10. Reisetag – Riga zu Fuss entdecken

Da unser Hostel inmitten der Ausgangsmeile liegt, hatten wir die ganze Nacht bis mindestens um 05.00 Uhr Unterhaltung. Das Frühstück konnten wir selbst zubereiten und waren deshalb bereits um 08.00 Uhr zu Fuss unterwegs. Wir erkundeten nochmals den Zentralmarkt und fotografierten die Akademie der Wissenschaften, ein markantes, quadratisches Gebäude mit einem hohen Aussichtsturm aus der Sowjetzeit. Danach schlenderten wir durch einige der zahlreichen Pärke bis zur Russisch-Orthodoxen-Kathedrale, die von Frauen nur mit Kopftuch betreten werden darf. Das Innere ist prunkvoll mit viel Gold und farbig ausgestattet.

Langsam erwachte auch der Rest der Stadt. Auf dem Rathausplatz trafen wir eine Gruppe junger Männer mit alten (70-jährigen), russischen Autos. Diese lancieren einen Revival dieser Fahrzeuge. Sie sollen in der Ukraine gebaut werden. Auch Strassenmusikanten verschönerten das Ambiente und wir kamen ins Gespräch mit einer jungen Lettin, die Architektin ist. Von ihr erfuhren wir, dass Riga in den vergangenen ca. 5 Jahren viel für Radfahrer getan und Radwege in der Stadt angelegt hat.

Schubweise kamen grössere Reisegruppen auf den Platz vor der Information an. Wir sprachen eine französische Gruppe an, die uns erzählte, dass sie mit dem Kreuzfahrtschiff „Costa Pacifica“ mit 3’000 Passagieren angelegt hätten und den Tag in Riga verbringen werden. Es war amüsant zuzusehen, wie eine Schar von Leuten hinter einem Guide, ähnlich wie Schafe hinter dem Leithammel, durch die Stadt spaziert.

Nach einer kurzen Mittagspause im neuen Hotel setzten wir unseren Stadtrundgang in der sogenannten „Neustadt“ fort, die sich durch die zahlreichen Häuserreihen im Jugendstil auszeichnet. Ein Grossteil davon ist stilgerecht renoviert und strahlt im alten Glanze.

Erstaunt trafen wir immer wieder auf neue von uns noch nicht entdeckte malerische Gassen.

Für heute Abend ist ein Konzert im Riga Dom auf dem Programm. Es wird auf einer Walcker-Orgel gegeben von 1884 mit 6718 Pfeifen wovon die kleinste 13mm und die grösste 10m misst. Sie ist eine der grössten und klang reichsten Orgel der Welt.

Übrigens:
Wir Schweizer könnten von den Balten in Sachen Leitring etwas lernen. An einer Strasse sahen wir das Schild mit dem Hinweis, dass eine Busse von 50 bis 500 Lats (bis ca. Fr. 800) verhängt werden kann, wenn jemand Abfall aus dem Auto wirft.

Bis Riga sind wir 530 km gestrampelt und haben 2’344 Höhenmeter überwunden, Pannen hatten wir noch keine und die Mukis werden täglich trainiert. Morgen geht die Reise weiter Richtung Norden der Riga-Bucht entlang.


This entry was posted in Allgemein. Bookmark the permalink.

3 Responses to 10. Reisetag – Riga zu Fuss entdecken

  1. Leo says:

    Hallo Pia & Alfons

    Mit grossem Interesse lese ich täglich Eure Reiseberichte über eine Gegend, welche ich nicht kenne. Auch die Fotos geben einen schönen Überblick. Ich bin sehr beeindruckt über Eure Fitness. Es geht ja nicht nur um die Beinmuskulatur, die beansprucht wird. Das ‘Gesamtpaket’ muss funktionieren.
    Eine Bodensee-Rundfahrt oder die Stecke Passau-Wien mit dem Stahlross zu bewältigen habe ich schon lange im Kopf. Mal schauen, ob es mal Wirklichkeit wird.
    Für die restlichen Etappen wünsche ich Euch schönes Wetter, weiterhin unfallfreie Fahrt und noch viele bleibende Begegnungen und Eindrücke.
    Liebe Grüsse aus Baar
    Leo

  2. Rosa says:

    Hallo Pia
    ich mues Dich eifach nur bewundere. Euchi Bricht sind so interessant und ich bi froh dass alles so guet lauft und Ihr so vil Idrück sammle chönd. De Summer hed üs unterdessä au gfunde und ich gnüsse Sunne und Wärmi.
    Wünsche Euch witerhin guet Velo, schöns Wätter und eifach e gueti Zyt
    Rosa

  3. Peter says:

    danke für eure Berichterstattung. Es ist ja spannend was ihr zu erzählen habt.

Hinterlasse einen Kommentar zu Peter Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>